Max Anton Schädler

Anstreicher. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1892    † 1942

 

Lebenslauf

Max Anton Schädler wurde am 23.9.1892 in Chemnitz (Deutschland) geboren. Er arbeitete als Anstreicher und Lackierer in Wien.

Unterbezirksleiter der KPÖ in Wien-Stadlau

Max Anton Schädler war Unterbezirksleiter der KPÖ in Wien-Stadlau. Unter seiner Leitung entstanden in zahlreichen Betrieben Floridsdorfs Betriebszellen.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 10. 1. 1941 wurde Max Anton Schädler verhaftet und am 27. 8. 1942 gemeinsam mit Franz Stelzel, Andreas Morth, Alfred Svobodnik, Johann Hojdn, Alfred Goldhammer, Felix Pfeiffer, Antonia Mück, und Franz Mittendorfer (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.11.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus der Anklageschrift vom 18. 3. 1942

„Der Angeschuldigte nahm im Mai 1938 auf Weisung der höheren Funktionäre der KPÖ ’Ernstl‘ und ’Rudi‘ die Beziehungen zu ihm bekannten früheren Gesinnungsgenossen wieder auf und veranlasste sie, ihre Arbeitskameraden für den Eintritt in die KPÖ zu werben, Betriebszellen zu gründen und von den geworbenen Mitgliedern Beiträge zu sammeln. Durch seine rege Tätigkeit gelang ihm binnen kurzem die Aufstellung folgender Betriebszellen: 1) Vereinigte Wiener Seidenfärbereien: Zellenleiter und Kassier: Angeschuldigter Svobodnik; 2) Vereinigte Lederfabriken Gerlach, Moritz & Co.: Zellenleiter- und Kassier: Angeschuldigter Goldhammer; 3) Lederfabrik Budischowski, Konrath, Zeller: Zellenleiter und Kassier: Angeschuldigter Gerber Karl Zimmermann; 4) Eisenkonstruktionsfabrik Waagner & Biro: Werk A: Zellenleiter und Kassier: Eisendreher Karl Miesbauer; 5) Eisenkonstruktionsfabrik Waag­ner & Biro: Werk B: Zellenleiter und Kassier: Angeschuldigter Hojdn; 6) Reichspostkraftwagen-Reparaturwerkstätte: Zellenleiter und Kassier: Schlosser Friedrich Mahner; 7) Lackfabrik Vinzenz Wagner: Zellenleiter und Kassier: Drehergehilfe Franz Thier, später Angeschuldigter Pfeiffer; 8) städtisches Wohlfahrtsamt Groß-Enzersdorf: Zellenleiter- und Kassier: Amtsgehilfe Franz Michal. ­Außerdem organisierte der Angeschuldigte Schädler einige Straßenzellen.“

Gedenktafel

Sein Name steht auf der 1988 von der KPÖ-Donaustadt gestifteten Gedenktafel (Wien 22, Wurmbrandgasse 17).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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